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10 Februar 2025

Green Care – Naturveranstaltungen für Menschen mit Vergesslichkeit im Rahmen der LUGA 2025

Das Info-Zenter Demenz widmet sich 2025 dem Thema „Green Care“. Im Rahmen der LUGA (Luxembourg Urban Garden – luga.lu), welche von Mai bis Oktober 2025 stattfinden wird, plant das Info-Zenter Demenz mit Unterstützung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen Naturveranstaltungen für Menschen mit Vergesslichkeit und deren Angehörige/Begleiter.


Gartentherapie-Workshops auf der LUGA 2025

Die Gartentherapie-Workshops werden als interaktive Veranstaltungen angeboten, die die TeilnehmerInnen aktiv mit einbeziehen. Die Workshops sind so konzipiert, dass alle drei Wirkungsfelder (siehe weiter unten) und Effekte von Gartentherapie angesprochen und praktisch geübt werden.

  • In kreativen und sinnstiftenden Programmen erleben und erfahren wir gemeinsam die Wirkungsweisen von Gartentherapie
  • Wir üben, werken und gärtnern gemeinsam mit Pflanzen und Naturmaterialien
  • Nicht zu vergessen, die Freude und der Spaß gemeinsam aktiv zu werden.

Die Workshops bieten zudem eine Plattform für Austausch und Unterstützung untereinander und fördern die Vernetzung.

Diese Workshops werden von einer professionellen deutschsprachigen Gartentherapeutin angeboten mit besonderem Fokus auf die Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit. Sie werden draußen im Park der Stadt Luxemburg bei der Villa Vauban (im Culture Hub) stattfinden (bei starkem Regen oder Hitze unter Zelt) und jeweils 90 Minuten (ca. 2 Stunden mit Empfang und Erfrischungsgetränk) dauern.

Ideale Gruppengröße: jeweils 10-12 Menschen mit Demenz mit Begleiter.

 

Daten und Inhalt

Die Workshops behandeln den Jahreszeiten entsprechend verschiedene Themen:

Blumen, Blüten und wilde Kräuter

  • 15. Mai 2025: 10h-12h ;  14h30-16h30
  • 16. Mai 2025: 10h-12h ;  14h30-16h30

Von der Wiese zum Heu

  • 26. Juni 2025: 10h-12h ;  14h30-16h30
  • 27. Juni 2025: 10h-12h ;  14h30-16h30

Den Garten riechen, schmecken und fühlen

  • 18. September 2025: 10h-12h
  • 19. September 2025: 10h-12h ;  14h30-16h30

Anmeldung: >>Hier geht es zur Anmeldung<<

© Foto: Ulrike Kreuer

 

Die Gartentherapie-Workshops werden geleitet von Ulrike Kreuer:

Seit mehr als 20 Jahren plant und entwickelt Ulrike Kreuer therapeutisch wirksame Gärten für und mit Senioren und ist als Dozentin für gartentherapeutische Weiterbildungen u.a. für die Internationale Gesellschaft für Gartentherapie e.V. IGGT tätig. 2020 veröffentlichte sie ihr Buch „Gartengestaltung für Menschen mit Demenz“ im Haupt Verlag, im Frühjahr 2022 erschien ihr zweites Buch „Das Gartenjahr für Menschen mit Demenz“ im Ernst Reinhardt Verlag.

 

 

Begleitete Spaziergänge im Sinnesgarten der Fondation Pescatore

Die begleiteten Spaziergänge werden im Sinnesgarten der Fondation Pescatore (bei starkem Regen oder Hitze in der Veranda) auf Deutsch/Luxemburgisch und auf Französisch/Luxemburgisch von professionellen Naturcoaches angeboten. Sie dauern jeweils 60-70 Minuten (90 Minuten mit Empfang und Erfrischungsgetränk/Snack).

Ideale Gruppengröße: jeweils 6-8 Menschen mit Demenz mit Begleiter.

Auf dem Programm stehen:

  • kleiner Spaziergang durch den Sinnesgarten
  • Momente der Ruhe und der Verbindung mit der Natur
  • Sanfte sensorische Übungen zur Stimulierung der Sinne (dem Vogelgesang zuhören, Blätter berühren, Blumen riechen)
  • Geführte Aktivitäten, die Entspannung und volle Präsenz fördern

Dieser wohlwollende und zugängliche Ansatz soll eine beruhigende Pause bieten, die Verbindung zur Natur stärken und zum allgemeinen Wohlbefinden der Teilnehmer beitragen.

Daten:

  • 5. Juni 2025: 10h – 11h30 (FR/LU) ; 14h30 – 16h (FR/LU)
  • 6. Juni 2025: 10h – 11h30 (DE/LU) ; 14h30 – 16h (DE/LU)
  • 10. Juni 2025: 14h30 – 16h (DE/LU)
  • 12. Juni 2025: 10h – 11h30 (FR/LU) ; 14h30 – 16h (FR/LU)
  • 3. Juli 2025: 10h – 11h30 (DE/LU) ; 14h30 – 16h (DE/LU)
  • 8. Juli 2925: 14h30 – 16h (DE/LU)
  • 16. Juli 2025: 10h – 11h30 (FR/LU) ; 14h30 – 16h (FR/LU)

Anmeldung: >>Hier geht es zur Anmeldung<<

© Foto: Ulrike Kreuer

 

Die begleiteten Spaziergänge werden geleitet von:

Marieke Kremers, Pädagogische Leiterin beim Naturschutzzentrum « A Wiewesch », Administration de la nature et des Forêts (ANF)

Karen Decker, Educateur gradué und Forest guide (beschcoaching.lu)

 

SAVE THE DATE

Das Info-Zenter Demenz organisiert am 22. September 2025 um 18h30 in der Abtei neimënster eine Konferenz zum Thema „Green Dementia Care – wie Menschen aufblühen“. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Alle Veranstaltungen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet und kostenlos.

Hier können Sie den Flyer der Veranstaltungen herunterladen: Green dementia care_LUGA Programm 2025


Warum Naturveranstaltungen für Menschen mit Vergesslichkeit und ihre Angehörige/Begleiter?

Der Kontakt zur Natur steigert die Lebensqualität und Lebensfreude − nicht nur von Menschen mit Vergesslichkeit. Wissenschaftliche Studien belegen, wie heilsam die Natur ist. Wir müssen nicht mitten in einem Wald wohnen, oft reicht schon der Ausblick auf Wiesen und Bäume anstatt auf Häuser oder Straßen. Ein Spaziergang in der Natur wirkt sich positiv auf unseren Herzrhythmus und Blutdruck aus und stärkt das Immunsystem. Arbeiten mit Natur-Materialien und im Garten sind gesundheitsfördernd, die Ruhe in der Natur entspannt. Natur tut den Menschen einfach gut.

Green Care steht dabei für Aktivitäten und Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Natur, die − je nach Zielgruppe − gesundheitsfördernde, pädagogische oder soziale Ziele verfolgen.

 

Was ist Gartentherapie?

Ist der Blick aus dem Fenster ins Grüne bereits Therapie oder das Ausputzen einer Rose?

Das Ausputzen einer Rose kann eine gartentherapeutische Handlung sein. Denn es werden gezielt Prozesse in Gang gesetzt, um erwünschte und definierte therapeutische Ziele zu erreichen. Das Therapieziel wie beispielsweise die Förderung der Feinmotorik, kann dem Ausputzen der Rose zugrunde liegen.

Primäres Ziel einer so verstandenen Gartentherapie ist die Erlebnisaktivierung. Das bedeutet, dass Situationen geschaffen werden, die es dem Menschen ermöglichen, Lösungen oder Kompetenzen zu entwickeln bzw. neue Inhalte zu erlernen. Ziel ist es, seine Fähigkeit, in Alltagssituationen zu bestehen, zu stärken.

Insbesondere in Bezug auf demenziell erkrankte Menschen ist es das Erleben eigener körperlicher, geistiger und psychischer Fähigkeiten, das zu einer Reduktion von Angst und einem gesteigerten Empfinden von Selbstwirksamkeit führt.

Das eigene Erleben in und mit der Natur eröffnet Raum für Gedanken und Gefühle. Häufig erwachsen aus dem Austausch über Natur und Pflanzen ganz natürlich auch Gespräche über das eigene Leben, über Beziehungen zu Mitmenschen und zur Natur. Das Betrachten farbenfroher Blüten, der Geruch von reifen Früchten und das Erfühlen feiner Erde setzt sensorische Reize, die längst vergessen geglaubte Erinnerungen wach werden lassen. Das gemeinsame Auseinandersetzen mit der Natur bietet darüber hinaus die Möglichkeit, noch erhaltenes Wissen auszutauschen, beispielsweise über den Anbau von Obst und Gemüse oder die Zubereitung von Ernteerzeugnissen.

 

Die Wirkungsfelder und Effekte von Gartentherapie

1. Körperliche Effekte

  • Mehr körperliche Aktivität; Rehabilitation und Förderung motorischer Funktionen und Fähigkeiten; Training von Bewegungs- und Handlungsabläufen
  • Gesteigerte Sinneswahrnehmung
  • Bessere Schlafqualität

2. Psychische Effekte

  • Verbesserung der Kognition, der Wahrnehmung, der Kreativität und der zeitlichen und räumlichen Orientierung, sowie der Kommunikationsfähigkeiten
  • Emotionale Stabilität und Flexibilität; höhere Frustrationstoleranz
  • Bessere Selbst- und Fremdeinschätzung, mehr Sinnerleben, Selbstwert und Lebensqualität,
  • Stressreduktion und Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens

3. Soziale Effekte

  • Soziale Kontakte: Interaktion/Identifikation mit einer Gruppe und der Umgebung
  • Psychosoziale Gesundheit erhalten, wiederherstellen und stärken

⇒ Gartentherapeutische Maßnahmen bieten eine große Bandbreite von niedrigschwelligen bis hin zu anspruchsvollen Tätigkeiten, die in der Gruppe oder mit Einzelnen durchgeführt werden können. Einfache, weitgehend selbsterklärende Tätigkeiten, die keiner großen Erläuterung bedürfen, sind für Menschen mit Vergesslichkeit besonders hilfreich und unterstützend.  Wichtig ist, dass die Maßnahmen an die Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst und nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet sind.

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